hastedt
Musikedition - Bremen


Lin Jaldati (1912-1988)
Lieder

Lieder in jiddischer Sprache
(Mordechaj Gebirtig, Hirsch Glik, Leo Weiner u.a)

's brent! / Es brennt!
Sog nischt kejnmol / Sage nie
Dort bajm breg fun weldl / Am Waldesrand
Brider, mir hobn geschlosn / Brüder, wir haben beschlossen
A semerl / Ein Liedchen (über Brot, Fleisch, Fisch+Nachspeise)
Wer der erschter wet lachn / Wer als erster lachen wird
Rabojssaj / Ihr Weisen
Mir schpanen zu bessern morgen / Wir schreiten in ein besseres Morgen
Arbetslosemarsch
's dremlen fejgl ojf di zwajgn / Vögel träumen auf den Zweigen
Jisrolek, des kind fun Ghetto
Amol is gewen a majsse / Es war einmal ein Märchen
Draj Jingerlech / Drei Jüngelchen
Tsip Tsapkl (Das Klatschweib) 15 Motele
Vorspruch zu Schwarze Karschelech
Schwarze Karschelech / Schwarze Kirschen

Lieder von Louis Fürnberg
Vom Hinterhaus (1937)
Courths-Mahleriana - satirisches Märchenlied (1934)
Das Lied von der Einheit (1936)
Wenn die Lichter wieder brennen (1945/51)
Ein alt-neues Weihnachtslied (1937)
Spanisches Wiegenlied (1936)
Die Mausemutter (1940/41)
Song von den Träumern (1937)
Auf Wiedersehn (1953)

Hanns Eisler - Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter / Bertolt Brecht (1932):
Als ich dich in meinem Leib trug
Als ich dich gebar
Ich hab dich ausgetragen
Mein Sohn, was immer auch aus dir werde

`s brent! / Es brennt! (Live-Mitschnitt vom 18.02.1983)

ht 5332

Diese CD bringt ein Liedprogramm der Beiden aus ihrem ersten Lebensjahrzehnt im Nachkriegs- deutschland, das der Rundfunk der DDR produziert hat. Es finden sich darauf 16 Lieder in jiddischer Sprache; Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter" von Hanns Eisler und Bertolt Brecht sowie neun Lieder des jüdisch-tschechischen, deutschsprachigen Dichters Louis Fürnberg diese sind ein Novum auf Schallplatte. Alle Lieder sind in dieser Fassung Erstveröffentlichungen auf CD.

"Auch die jiddischen Stücke auf dem Album sind nichts für einen Schtetl-Nostalgieabend. Jaldati  singt Lieder der jüdischen Arbeiterklasse... 1952 übersiedelte das Paar (Jaldati/Rebling) nach  Ostberlin, um ein antifaschistisches Deutschland mit aufzubauen. Von dieser Hoffnung zeugen ihre Lieder. Und weil in ihnen von einer besseren Welt geträumt wird, sind sie gerade zur Zeit wieder hochaktuell."  Jüdische Allgemeine

Weitere Lieder von Hanns Eisler bei  ht 5313
Biografische Daten

Am 31. August vor 20 Jahren starb die Sängerin Lin Jaldati. Als Tänzerin (die Ausbildung dazu hatte sie sich über Jahre als Textilarbeiterin selbst verdient) in renommierten Ballettkompanien hatte die in Amsterdam geborene Jüdin ihre künstlerische Laufbahn begonnen, sich dann mehr und mehr dem Solo-Ausdruckstanz gewidmet und hier wiederum jüdische Themen und Traditionen aufnehmend. 1936 traf sie einen deutschen Emigranten, den Pianisten und Musikwissenschaftler Eberhard Rebling. Sie wurden und blieben ein Paar neben den Tänzen rückten jiddische und jüdische Lieder immer mehr in den Vordergrund. Hier sollten die Beiden in der Folgezeit Pionierarbeit leisten, viele neue Quellen entdecken und in ihre Programme einbauen. Nach der Besetzung Hollands durch Nazi-Deutschland gingen sie in den Untergrund und leisteten gefahrvollen Widerstand, die erste Tochter wurde geboren. Und doch: 1944 wurde Lin Jaldati deportiert und hat Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt. Nach dem Krieg fanden sie sich wieder und gingen mangels Arbeitsmöglichkeiten 1952 in die DDR. Auch in ihrer neuen Heimat blieben sie ihrer selbstgesetzten Aufgabe treu, die Erinnerung an eine beinah ausgelöschte und verschwundene Kultur wachzuhalten, sie mit ihrer Stimme, er als Begleiter und Förderer am Klavier. Eberhard Rebling, als "Gerechter unter den Völkern" von Yad Vaschem geeehrt, starb am 2. August 2008.
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